(bt) In der Postfiliale im Inneren Ring kam es heute Mittag zu einem Gefahrgutzwischenfall. Mitarbeiter der dortigen Filiale hatten ein Paket erhalten, das intensiven Gestank verströmte. Nachdem mehrere Angestellte über Übelkeit und Unwohlsein klagten, alarmierten die Mitarbeiter die Feuerwehr und räumten den betroffenen Gebäudeteil. „Wir haben zunächst einmal den Bereich um die Filiale gesperrt, da wir nicht wussten, um was für eine Substanz es sich handelt. Anwohner wurden gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten“, umriss ein Sprecher der Feuerwehr die ersten Maßnahmen. Der ebenfalls aus Hanau mitalarmierte Gefahrgutzug der Feuerwehr Hanau bereitete dann Material zur Bestimmung der unbekannten Substanz vor. Dazu ging ein Trupp mit schwerem Atemschutz ins Gebäude vor und versuchte mit sog. Prüfröhrchen die Substanz näher zu identifizieren. Hierfür wurde das betroffene Paket vorsichtig angeschnitten und die Prüfröhrchen von außen eingeführt. Parallel wurde versucht Empfänger und Absender der Sendung zu kontaktieren, um Informationen über den Inhalt zu erhalten. Der Trupp brachte das stinkende Behältnis schließlich ins Freie, um es dort öffnen zu können. Dabei wurden dann mehrere Gefäße mit Butansäure (auch als Buttersäure bekannt) gefunden, die wahrnehmbar großen Gestank verbreiteten. Die Behältnisse wurden in Kunststoffverpackungen gehüllt und in einem Fass verschlossen. Die Postfiliale wurde umfangreich belüftet.
Videobericht: Hanauer Anzeiger
Der Geruch von Buttersäure wird vom Menschen als extrem unangenehm empfunden. Mit ihr in Kontakt gekommenen Gegenständen kann der Geruch jahrelang anhaften. Verwendet wird die Säure bei der Schädlingsbekämpfung, in der Herstellung von Medikamenten und der Kunststoffverarbeitung.
Zwei Mitarbeiter der Postfiliale wurden vor Ort vom Rettungsdienst betreut, mussten aber nicht wegen akuter Beschwerden behandelt werden. Für die Dauer der Einsatzmaßnahmen wurde der Innere Ring sowie der Bereich um das Posthaus gesperrt. Durch die Sperrung kam es zu erheblichen Verkehrsbehinderungen. Die nicht unerheblichen Kosten für den Einsatz kommen nun auf einen der beiden am Versandprozess Beteiligten zu.
Fotos: Sehring und Thoran/ FF Stadt Bruchköbel