(bt) Aufmerksame Feuerwehrleute haben offenbar ein Stück Geschichte unserer Stadt vor dem endgültigen Verschwinden gerettet. Die Rede ist von einem metallischen Stadtwappen, das viele Jahre an der Außenfassade des inzwischen abgerissenen Rathauses in der Hauptstraße hing. Beinahe wäre es unbeabsichtigt in den Schrott gewandert oder irgendwo in Vergessenheit geraten. Jetzt hat es einen neuen Platz gefunden und glänzt wie nie zuvor.
Im Februar 2019 wäre es fast zu spät gewesen. Die Bagger rollen am Gelände des Rathauses vor und kennen nur ein Ziel: Das Rathaus an der Kreuzung Hauptstraße/ Innerer Ring abreissen. Doch aufmerksamen Feuerwehrleuten fiel noch rechtzeitig auf, dass an der Außenfassade des ehemaligen Sitzungssaales ein altes, geschmiedetes Stadtwappen thronte. Es war durch viele Jahrzehnte in der Witterung schon ziemlich in die Jahre gekommen und stark verblasst. Die Feuerwehrleute starteten sofort eine Anfrage bei der Stadtverwaltung, ob das Wappen abkömmlich sei. „Wir haben dem Bürgermeister auch gleich vorgeschlagen, das Feuerwehrhaus in der Hammersbacher Straße zum neuen „Wohnsitz“ des Wappens zu machen. Diese Idee kam sehr gut an und die Verwaltung hat das handgeschmiedete Symbol der Stadt umgehend abgebaut und zu uns gebracht“, berichtete Andreas Obst, der zu den Initiatoren der Aktion zählt.
Von nun an kümmerten sich gute und geschickte Hände um das schmiedeeiserne Wappen. In Eigenleistung und durch die Finanzmittel des Feuerwehrvereins wurde das Stück Geschichte schließlich wiederbelebt und ins 21. Jahrhundert zurückgeholt. „Wir haben unabhängig davon ein neues Logo für die Feuerwehr entworfen, das Stadtwappen ist ein elementares Teil dieses neuen Logos. Der Zeitpunkt hätte nicht besser passen können“, sagte Obst rückblickend auf das Werk. In mühevoller Handarbeit wurde das Werk von Nino Balzer, Andreas Obst und Dirk Rui repariert, geschliffen, grundiert und schließlich neu lackiert. Und seit dem Tag der offenen Tür im August hängt das alte Wappen im neuen Gewand nun an der Hauptzufahrt des Feuerwehrhauses am Standort der Abteilung Innenstadt. „Natürlich haben wir auch gleich die Schrift des neuen Logos mit an der Fassade angebracht“, beschreibt Nino Balzer das Werk. Wieviele Stunden die Wehrmänner für die Restauration aufgebracht hatten, konnten sie nicht mehr sagen. „Für uns war das eine Herzensangelegenheit, denn ein solches handgearbeitetes Werk neu anfertigen zu lassen dürfte ein kleines Vermögen kosten“, sind die Feuerwehrleute sich sehr sicher.
Fotos: Obst, Balzer, Thoran/ FF Bruchköbel-Innenstadt